Welche Krankheiten drohen und wer ist besonders gefährdet?
Besonders gefährdet sind Personen, die sich regelmäßig oder auch für längere Zeit in der Natur bewegen. Ob Sportler, Wanderer, Gärtner, Naturfreunde oder auch Kinder beim Spielen im Freien. Besonders aber auch Tierhalter, z.b. Hundebesitzer. Hier hängen sich Zecken besonders gern in das Fell des Hundes und suchen sich dann ein geeignetes Plätzchen. Der Hundebesitzer sollte nach jedem Spaziergang sein Tier genau unter die Lupe nehmen, gerade bei lanhaarigen Vierbeinern.
In Deutschland werden durch Zeckenstiche immer öfters die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose als Krankheiten übertragen. Bei der FSME handelt es sich um eine Erkrankung des Zentralnervensystems, bei der die Hirnhäute von einer Entzündung befallen werden. Es kann zunächst wie eine Sommergrippe beginnen, aber später zu schweren neurologischen Schäden führen. Wissenschaftler berichten dass sich zunehmend neue gefährliche Zeckenarten bei uns ausbreiten. So bedroht beispielsweise die aggressive Auwaldzecke mit ihrem Biss vor allem Hunde und sogar den Menschen. Sie kann die Erreger der krankheit Babesiose übertragen. Sie zerstört die roten Blutkörperchen und ist der Malaria ähnlich. Menschen können sich bei einem Biss dieser Zeckenart mit sogenannten Rickettsien-Bakterien infizieren. Dadurch kann beim Menschen eine Fleckfieber-Infektion hervorgerufen werden, die in bis zu 20 % der unbehandelten Fälle tödlich verläuft.
In Deutschland sind vor allem die Regionen in Bayern, Baden-Würtemberg, Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz betroffen. In diesen Gebieten tritt häufig der FSME-Virus bei Zecken auf. Das Robert-Koch-Institut gibt jährlich eine Deutschlandkarte mit den Risikogebieten heraus.
Wie schütze ich mich?
- Wenn möglich sollten Sie bei Spaziergängen oder beim Joggen nicht durch das Unterholz, hohe Gräser oder Sträucher streifen.
- Tragen Sie geschlossene Kleidung, lange Hosen, Blusen oder Hemden mit langen Ärmeln. Auch hohes Schuhwerk macht es den Zecken schwer Körperkontakt zu finden.
- Helle Kleidung tragen, hier sieht man Sie nach dem Aufenthalt einfach am Besten
- es empfiehlt sich auch immer eine Kopfbedeckung, vorallem bei Kindern
- Kontrollieren sie nach ihrem Aufenthalt in der Natur auf alle Fälle ihren Körper auf mögliche Zecken
- Beziehen Sie Ihre Kinder ein, erklären Sie Ihnen die wichtigsten Verhaltensregeln und den Schutz vor Zecken, denn oftmals sind gerade sie allein unterwegs.
- Vorsicht auch bei der Berührung von Wildtieren (oft unterschätzt), freilebendes Wild ist oft von Zecken betroffen.
- Verwenden Sie ein Zeckenschutzmittel, das Zecken wirksam fernhält.
Tipp: Wenn Sie von einer Zecke gestochen worden sind, können Sie mit Hilfe des Zeckenschnelltests im Labor untersuchen lassen, ob Ihre Zecke mit Borrelien oder dem FSME-Virus befallen ist.
Weitere Informationen gibt es auch unter: http://www.zecken.de http://www.borreliose-bund.de http://de.wikipedia.org/wiki/Zecken
Quelle: Mit Auszügen aus der Zeitschrift "Ratgeber - aus Ihrer Apotheke/ April 2008" |